Pre-Omen: 80er Jahre Tapes aus dem Vogue Club
Der Vogue Club war in den 80er Jahren neben Locations wie dem Uno oder Plastik eine der feinen Clubbing-Adressen in Frankfurt. Während andernorts der Stadt sprichwörtlich der Punk abging, wurden hier geschmeidige Dance Moves zu Soul-, Boogie-, Italo-, Freestyle-, Funk- und frühen House-Tunes hingelegt. Das klang folgendermaßen …
Wer in den 1980er Jahren ins Vogue wollte, musste erst mal an Werner Südhoff vorbei. Er entschied an der Tür darüber, wer in den Club reinkam und wer nicht und war eine schillernde Persönlichkeit des Nachtlebens. Bereits in den 70er Jahren erlangte Südhoff, der 2008 völlig unerwartet verstarb, als Mitglied der deutschen Disco-Dance-Truppe Chilly Berühmtheit. Die Gruppe landete mit „For Your Love“ einen internationalen Clubhit und lieferte von 1978 bis 1982 insgesamt vier Alben ab. Nachdem das Vogue seine Pforten schloss, umgebaut wurde und im Oktober 1988 unter dem Namen Omen wiedereröffnete, war Südhoff zunächst eine Zeit lang in seinem Club Amadeus direkt um die Ecke der Junghofstraße anzutreffen. Später fungierte er als Bereichsleiter vom „Cotton Club“ des Paramount Parks in Rödermark.
Ich schaffte es erstmalig 1986 im Alter von 15 Jahren in Begleitung meines Vaters ins Vogue und durfte einen noch jungen Sven Väth dabei beobachten, wir er völlig extatisch Luftgitarre spielend ein Solo auf der Tanzfläche hinlegte. Danach war ich noch etwa dreimal mit Freunden dort – Versuche gab es allerdings mehrere. Heiß begehrt und hoch gehandelt in den 80ern waren neben dem Einlass auch Kassetten mit Live-Aufnahmen aus dem Vogue. Einige Tapes bekam ich um 1985 von einem Freund, der sehr gute Kontakte zur Frankfurter Szene hatte. Es sind Mitschnitte, die ich zuhause rauf und runter hörte und die meinen Style als DJ maßgeblich beeinflussten. Erst vor kurzem gelangte ich an vier weitere alte Tapes, die nun ebenfalls in digitalisierter Form auf der Mixcloud-Seite Forgotten Tapes zu finden sind und wunderbar den Diskotheken-Soundtrack der 80er Jahre vermitteln. Press play!
Vogue, 1985
Dieses Tape hat für persönlich einen ganz besonderen Wert, da es mich in den 80ern musikalisch und hinsichtlich des DJ-Handwerks sehr beeinflusste. Denn neben der sehr guten Track-Auswahl schätze ich bis heute die tighten Übergange und fragte mich stets, welcher DJ diesen Mix seinerzeit wohl angefertigt hat. Seite A ist vom Tempo eher im Mittelfeld anzusiedeln. Mit dabei sind Stücke von Yarbrough & Peoples, Jenny Burton, Real to Reel, Cheryl Lynn, Krystol und alle voran ein Stück das für mich den Mid-80er-Dance-Sound perfekt repräsentiert: „Somebody Else’s Guy“ von Joceyln Brown. Auf Seite B wird die Geschwindigkeit mit Tracks von Tony Lee, The Concept, Dazz Band, Captain Rapp und weiteren euphorischen Tunes angehoben. Die Mixing-Skills sind für die Zeit einfach phänomenal.
Vogue, Juni 1985
Ein weiteres Tape, das ich 1985 von besagten Freund aufgenommen bekam. Den zweiten Track auf Seite A suchte ich tatsächlich über Jahrzehnte, bis ich über eine ebay-Auktion herausfand, dass es sich um „Goin‘ Out Dancing“ von den Charades aus dem Jahr 1984 handelt. Auch bei diesem Mix zeigt sich, dass der DJ was draufhat. Der Sound geht dann schnell in Richtung Italo Electro und Freestyle. Auf der B-Seite wird es wieder etwas funkiger. Dann noch ein Song, den ich absolut liebe: „“Take Your Heart Away“ von Kleeer, ein Track, der mir bis heute Gänsehaut bereitet. Darauf folgt Rosetta Browns „Don’t Make Tracks“, dessen Dub von der New Yorker DJ-Legende Danny Krivit stammt. Bemerkenswert ist hier im weiteren Verlauf ein Übergang zu „Axel F“ von Harold Faltermayer, der den Weg erneut in Richtung Uplifting-Italo und Hi-Energy ebnet.
Etwas Artwork für Zwischendurch …
Vogue, August 1985
Los geht dieser Mitschnitt mit einem typischen 80er-Smasher, der seinerzeit in den Clubs auf Rotation lief: „What’s Your Name“ von Zinno. Es folgen Coverversionen von Patti Jos „Make Me Believe In You“ aus dem Jahr 1985 von Chantelle und einer des Disco-Hits „Movin'“ von Brass Construction. Dann plötzlich Rick Springfields „Celebrate Youth“, bevor es mit Italo Disco weitergeht. Auf der B-Seite wird das Thema zunächst weitergeführt, bis das Tempo mit „Fly On The Windscreen“ von Depeche Mode herausgenommen wird. Dann wird es wieder etwas flotter und der Tempi- und Stil-Wechsel zieht sich durch bis zum Schluss.
Vogue, Novemer 1985
Frankfurt Sound! „Generator 7/8“ von Moskwa TV läutet diesen Mix ein. Es folgt ein Schlagabtausch mit Oldschool Electro Hip Hop, Freestyle, Disco, Italo und Funk. Insgesamt eine bunte Mischung inklusive Stücke von u.a. Grace Jones, Miquel Brown, Aretha Franklin auf der zweiten Seite. Eine recht wilde Angelegenheit.
Vogue, September 1986
Wir schreiben das Jahr 1986 und man hört sofort, da ist etwas einschneidendes geschehen: House Music eroberte die Dancefloors des Landes. Während auf der A-Seite erneut Moskwa TV ertönt und das Konzept Freestyle dominiert, geift der DJ auf der B-Seite immer mehr zu Platten wie C-Banks „Nightmare Of A Broken Heart“, Electric Baile“ von Masterplan und weiteren Tracks wie Mr. Lees „Shoot Your Best Shot“. Doch bei aller revolutionärer Frische des damaligen neuen Sounds aus Übersee, für die stringente Auswahl der maschinell produzierten House-Tracks war es noch ein bisschen zu früh, was im weiteren Verlauf des Tapes mehr als deutlich wird.
Vogue, Dezember 1986
Jaaa, das Tape startet mit „You Got The Love“ von The Source feat. Candi Staton, einem absoluten Dance-Klassiker, der von Florence + The Machine 2009 neuinterpretiert wurde. Bekannt dürfte einigen sicherlich die nächste Nummer von Tony Lee sein, dessen „Reach Up“ im Jahr 1999 in Phats & Smalls Hit „Turn Around“ als Sample auftaucht. Und auch hier zeigt sich, dass der House-Sound in Frankfurter Clubs mittlerweile nicht mehr wegzudenken war. Doch immer noch partiell eingesetzt. Was teils zu zu echt schrägen Übergangen wie von Densise Mottos „IMNXTC“ zu „I Really Didn’t Mean It“ von Luther Vandross führte. Ebenfalls vertreten: „Electrica Salsa“ von Off, das Projekt, dass Sven Väth zum Popstar machte.
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Ja, der Werner… Unvergessen!
Er hatte eine Zeit lang ein schmuckes, metallic-weißes VW Käfer Cabrio, das er an eine Tussi nach Neu-Isenburg veräußert hat. Oder von ihr gekauft hatte…?!
Werner stand allerdings selten selbst an der Tür der als „Club Prive“ firmierenden Discothek, dafür hatte er solche feschen Türsteher wie Christian Schönig, dessen jüngerer Bruder Peter auf der Tanzfläche die Blicke der BesucherInnen aufsaugte. Peter war mit seinem Tanzstil quasi der „Frankfurter Travolta“. Beide wohnten zusammen in einer Brüder-WG in der Schäfergasse unweit des „Vogues“.
Legendär waren die Montagsparties, bei denen es um 1 Uhr morgens ein kostenloses Buffet gab. Zu diesem Anlass reisten Leute aus der ganzen Rebublik an. Unvergessen die „Sugar-Party“, als am Buffet nur Süßigkeiten lagen und alle Säulen am Tresen mit Lollies, Gummibärchen und Toblerone behängt waren. Dazu gab es noch den Sven, der mit entblößtem Oberkörber und einer Trillerpfeife und Bongos die Tanzfläche rockte!
Ebenso legendär war die Abweisung durch den Türsteher der „Kool and the Gang“- Combo, die zuvor an dem Abend in der Festhalle aufgetreten waren.
„Hi, I’m Kool and this is the Gang!“ – „I don’t know you and I will not let you in, get off!“
Korrekt, denn um „richtig dabei sein“ zu dürfen bedurfte es der schwarzen „Clubkarte“ im EC-Kartenformat mit goldenem Schriftzug „Vogue“, die auf der Rückseite von Werner unterschrieben war. Eine solche habe ich dem Werner im Sommer 1986 abtrotzen können. Leider ist diese über die Jahre verloren gegangen…
Durch Sven’s Abwanderung in die Flughafendisco „Dorian Gray“ ließ die Attraktivität des Vogue schnell nach, kurz vor der Mutation zum OMEN gab es Sonntags sogar eine Nachmittagsdisco, bei der lokale Nachwuchs-DJs wie Holger Nickel und Lutz Markwarth die Vinyls aufgelegt haben.
Die Montagsparty ging dann in’s Plastik, dem früheren „Odeon“, in der Friedberger Anlage über, wo es aber bedauerlicher Weise kein Buffet mehr gab!
Dort hat sich auch der Sven Väth an den Turntables sehen lassen, wurde allerdings rausgeworfen, nachdem er seinen holländischen Freunden einen Freibrief für die Bar gegeben hatte. Dieser wurde von diesen natürlich weidlich genutzt und resultierte in einem vierstelligen Bereich.
Den Werner habe ich 1995 zum letzten Mal im Rödermarker „Paramount Park“ gesehen. Er bleibt für mich als der „Pabst des Frankfurter Nachtlebens“ unvergessen!
Was für wunderbare Erinnerungen…
Peter Schönig, der Name hat gepasst, sooo ein schöner Mann. Das Vogue war mein zweites Zuhause, ist allerdings schon so lange her das ich mich zwar an die Namen erinnern kann, aber nicht an alle Gesichter.
Werner , klar den würde ich heute noch erkennen wenn er noch Leben würde 🙁
Sven Väth mit seinen ersten DJ Versuchen. Legendär das Eröffnungslied für die Tanzfläche: Merry Christmas Mr.Lawrence und die Lasershow dazu !
Einfach die Beste Zeit mit wundervollen Menschen und toller Musik.
Ich war 15 als die Freundin meines 4 Jahre älteren Bruders mich vor Werner gestellt hat und gesagt hat „die Kleine gehört zu mir und ich pass auch auf sie auf“ . Von da an gab es kein Wochenende von Donnerstag bis Dienstag an dem ich nicht dort war. War im Vogue nix los oder nicht die richtigen Leute da sind wir nochmal ins Cookys zu Machmut oder ins Uno.
Irgendwann kam die Zeit von Dorian Grey und Plastik. Und gegen Ende der 80er, Anfang 90er ganz stolz mit der lila Clubkarte ins Phönix.
Schön war die Zeit und ich bin dankbar meine Teenie Jahre ziemlich unbeschwert in den 80er verbracht zu haben…
Weiß zufällig noch jemand wie die Disco im alten Fürstenhof in der Gallusanlage hieß? Das muss in den 80ern gewesen sein.
Evtl. das Nouvelle?
Werner, Karel und Adolf, die damaligen Herrscher über das Vogue, eine unvergessene Zeit, die es so nie wieder gab. An der großen Bar die blonde Gaby (hatte die spendabelsten Gäste aus dem Milieu), die brünette Tine im Service und hinter der kleinen Bar (ganz hinten rechts) die blond-lockige Heidi (völlig autonom arbeitend), an der Kaffeebar, hm, der Name ist weg, jedenfalls ein indischer seriöser Herr, und, Achtung, im Bistro der blonde langhaarige Patrick. Zu jener Zeit, 85/86, stand man draußen tatsächlich Schlange und hoffte einfach nur, dass man reinkam. Jene mit Clubkarte liefen selbstbewußt und elitär links an allen vorbei direkt in den Laden, in der rechten Hand die Vogue-Karte hochhaltend. Die neuen Gäste (oft zufällig durchgerutscht) bestellten, wenn sie das erste Mal im Club waren, gleich eine Whiskey-Flasche (ca. 180 DM) und ließen sich ihren Namen draufschreiben – so konnte sie nicht mehr so einfach an der Tür das nächste Mal abgewimmelt werden, da sie ja noch ihre halbvolle Flasche von vor 3 Wochen bei Gaby & co. stehen hatten.
Alle waren schick und gut drauf und hatten die Taschen voller Geld, da der Laden nicht billig war: ne Cola 8 DM, Gin-Tonic 16 DM. Koks war groß im Kommen, das synthetische Zeugs noch verpönt. Die Champagner-Flaschen in silbernen Kübeln standen auf den Tischen Spalier, andere wieder hielten sich an ihrem Mumm und (etwas elitärer) am Metternich fest – alles in flachen Sekt-Tulpen. Die armen Leut‘ tranken verschämt Cola oder Wasser. Die Parties waren, wie der Kollege oben bereits schrieb: legendär. Es gab Parties zu allen möglichen Mottos (Horror/Vampire, Weiße-Nacht…). Man musste am WE einfach ins Vogue, alle „wichtigen“ Leute und die „Schickeria“ kamen und gingen. Doch leider ging das alles schnell bergab nachdem Sven Väth und anschließend auch Werner den Club verließen (man munkelte, ein reicher Araber, der nicht reinkam, hätte das Vogue einfach gekauft). Karel und Adolf konnten den Laden nicht in Schwung halten, dazu waren sie einfach nicht fame genug. Mit der Zeit lies man dann fast jeden rein, damit wenigsten noch etwas Umsatz gemacht wurde und die Türsteher wurden immer muskulöser.
Heute denke ich, die Zeit der Edel-Clubs war einfach vorbei. Auch das Uno, das „Le Jardin“ und später das Chamäleon konnten den Abwärtstrend nicht stoppen und gingen auch down. Die jungen Leute interessierten sich dann einfach mehr für Tekno-Gedöns und Redbull und die Zeit von Edel-Musik und Champus in feinem Zwirn war einfach vorbei, ende der Fahnenstange.
Im Jahre 2008 traf ich den hochgewachsenen stolzen Werner zufällig und zum letzten Mal in der Stadt. Ich freute mich, dass er mich gleich erkannte. Wir unterhielten uns etwas und es war bemerkenswert, dass er von seiner Aura nichts eingebüßt hatte. Ein höflicher und interessierter Mensch. Er hatte sogar eine Tochter (er war schwul). Im Jahre 2008 versuchte er es nochmal musikalisch mit „Chilli“ (dem Namen seiner Band aus den 70er) neu zu starten, was ihn wohl massiv in rechtliche Schwierigkeiten brachte. Zwei Monate später nahm er sich leider das Leben.
Jene, die Werner etwas kannten, werden ihn nie vergessen, dazu hatte er eine zu krasse Aura. So schade, dass die Welt sich einfach weiterdreht und so vergänglich ist. Ruhe in Frieden und bei Gott, Werner Südhoff.
Super Geschichten, vielen Dank für die Insights!
Karel, mein Onkel hat mir damals viel über den Vogue Club erzählt. Aber ich war noch jung. Ich habe noch eine Vogue-Getränkeliste und eine Postkarte aus dieser Zeit. Vielen Dank für Ihre Geschichte.
Den Werner habe ich auch damals im Vogue kennen gelernt… Ein schillernder Paradiesvogel 🦜.
Wir sind uns hier und da mal begegnet, entweder beim Axel vorm Laden in der Stiftstraße oder igendwo in der City im Nachtleben. Irgendwann war ich mit bei ihm mit ein paar Leuten zum Essen eingeladen, damaks hat er in der Nähe vom Ostpark gewohnt. Werner konnte super gut kochen.
Er hat auch immer irgend was auf die Beine gestellt… Da ich auch nicht mehr die Jüngste bin haben sich meine nächtlichen Aktivitäten auch etwas eingeschränkt, außer ich habe aufgelegt oder war mal für paar Stunden weg.
Aber das Werner gestorben ist konnte ich fast nicht glauben, als ich es erfahren habe. Und dann auch noch Suizid – er war eigentlich immer gut drauf und hat seine Späße gemacht…
R.I.P. Werner 🕯
Tolle und traurige Geschichten !
Tot sind nur diejenigen, die man vergisst….
Der Patrick,auch immer im Omen getroffen, oft auf dem Dach …
Casettenmitschnitte habe ich auch noch einige zu Hause und die ganzen Flyer vom Omen ab 1990….schöne Erinnerungen!
Love& power
Natascha
Hallo Natascha, danke für dein Feedback! LG, Alex
Wie schön, dass ich heute diese tolle Site entdeckt habe, mit den vielen schönen Texten und der vielen guten alten Musik. Ich habe bestimmt auch noch ein, zwei Tapes von früher, die ich gerne beisteuern möchte, wenn ich sie finde… Danke Andreas Meske (long long time, wie geht’s Dir?), dass Du an mich und meine Sonntags-Intermezzos erinnerst. Das Vogue und das Dorian Gray waren für mich der Einstieg in meine „DJ-Karriere“ aber vor allem eine unerschöpfliche Quelle der musikalischen Inspiriation, wobei ich Talla und die Plattenläden City Music, Marions Schallplattenboutique, Eisele und Knie nicht unterschlagen möchte, Und der eine Laden in der B-Ebene der Haupwache … und auch Ernst Mäder, der sich bei Saturn viel Mühe gegeben hat, eine ordentliche Vinyl-Abteilung zu führen. Werner hat bis kurz vor seinem Tod noch bei P&C gerabeitet. Da habe ich ihn manchmal besucht, wenn ich in Frankfurt war. Sein früher Tod hat mich sehr Betroffen gemacht. Ohne Sven und Werner wäre ich damals, mit gerade mal 15 Jahren, niemals ins Vogue rein gekommen. Und ich hätte niemals Lightjockey-Armin kennengelernt, mit dem mich heute noch freundschaftlich verbunden bin. Es war eine tolle und prägende Zeit für die ich sehr dankbar bin.
Lieber Lutz, danke dir für deine lobenden Worte, ich freue mich sehr, dass dir meine Seite gefällt! Und schöne Insights von dir, danke auch dafür! Stay tuned…
Ach ja, dass waren Zeiten, ich hatte selbst im Vogue gearbeitet,
allerdins früher als 1985. Zusammen mit Werner, allerdings auch
schon vorher in der Stefanstrasse (absolute In-Disco – Name
eingetragen als Stefanstrasse 17- der Name ansonsten Pi,
Weiße etc 1980-1983). Zu der Zeit war Sven noch als New Romantic
Kid unterwegs und hat allen erzählt, dass sein Vater eine Disco
in Langen hätte…. (Lach) Mit Werner verbinde ich eine lange und schöne
Freundschaft und es ist schade, dass er nicht mehr da ist….
Ich bin mit Sven damals um die Haeuser gezogen und quasi mit ihm im Nachtleben gross geworden.
Die Disco war nicht in Langen, sondern in Neu-Isenburg und nannte sich Queens Pup in der Waldstrasse.
Hier hatten Sven und ich oft getanzt und er auch ab und an mal aufgelegt.
Er hatte kein Führerschein und ich bin immer gefahren.
Irgendwann sind wir im Vogue gelandet mit jungen Jahren.
Ich glaube damals war auch der langhaarige Matthias DJ. Sven und ich waren oft da und Sven ist schon immer aufgefallen und war bissl bekannt.
Immer wenn Matthias mal ne Pause machte, hat Sven dann mal ne Scheibe aufgelegt und ich bissl den Light Jockey gespielt. So begann alles ..
Nach ein paar Kommentaren und Ergänzungen fühlen ich und mein Langzeitgedächtnis sich aufgefordert, diese zu ergänzen:
– Es gab zwei Plattenläden in der B-Ebene an der Hauptwache in der dortigen, sog. „Allianz-Passage“:
MONTANUS, einen Bücher- und Plattenladen am Anfang, etwa in der Mitte gegenüber des Blumenladens „Le petit Fleur“ hatte sich „Ralph’s Records“ eingerichtet. Dieser war nicht billig, aber im Bereich Funk, Rap, Scratch und Street- und Electrobeat sehr gut sortiert. In einem roten, umgebauten MINI-Pick Up wurden damals für 4,- DM überwiegend Italo-Disco-Maxis verkloppt. Einige dieser Scheiben werden heute für zweistellige Euro-Beträge gehandelt!
– Der „blonde Patrick“, wegen seiner so blonden wie langen Haare von uns damals „Lassie“ genannt, hat im VOGUE auch mal als Türsteher ausgeholfen. 1989 / 1990 war er Chef des „Plastik“, dem früheren und späteren „Odeon“ in der Friedberger Anlage gegenüber des Gerichtbaus.
Einem früheren „Parkcafe“, in dem meine Mutter bereits anno 1982 ihren 40. Geburtstag gefeiert hatte.
– Die Heidi an der Bar hinter dem DJ-Pult galt seinerzeit als das „heißeste Gerät“ im Vogue! Und das, obwohl ihr permanent eine Beziehung zu einem griechischen „Alexandros K.“ nachgesagt wurde…
– Nicht erwähnt wurde als Mitarbeiterin die großherzige „Pim-Pam“ aka Alexandra. Vielleicht, weil sie damals auf der südlichen Seite des Mains in der Hedderichstrasse in der Nähe des Südbahnhofts beheimatet war…
– Am Samstag und Sonntag Morgen wurde vom Werner um 5 Uhr den verbliebenen, noch nicht in’s Dorian Gray abgewanderten Gästen ein kostenloses Frühstücksbuffet aufgeboten: „Club Privee“ eben…
– Zum Ausklang seiner Gigs am Wochenende hat Sven gerne „The Art of Noise- Moments in Love“ oder „Kirlian Camera- Blue Room“ aufgelegt!
– Im Vogue wurde gelegentlich ein Geschwisterpaar gesichtet, das wegen seiner enormen Körpergröße zwangsläufig aufgefallen ist. Selbst die Schwester war geschätzte 1,85 Meter groß!
– Das „Queens Pub“ der Eltern Väth war in Neu-Isenburg, nicht in Langen! Sven erzählt ja gerade im HR-Fernsehen am Donnerstag um 22:30 Uhr etwas darüber.
– Sven war in den 80er-Jahren vor seinen Gigs im Vogue am sog. „Domenique-Brunnen“ vor der gleichnamigen Kneipe zwischen der „Kleinen Bockenheimer Straße“ und der „Goethestraße“ anzutreffen!
– Legenden über sexuelle Ausschweifungen auf den Toiletten im Kellergeschoß und in an der früheren Tankstelle am Ausgang links geparkten Autos sind nicht bestätigt, halten sich aber standhaft. Anbahnungen schon, aber daraus entstandene Kinder sind mir nicht bekannt.
– Das Vogue war offensichtlich international bekannt, habe ich doch dort junge Damen aus Uruguay, Argentinien, Brasilien, Italien, Schweden, Finnland und sogar Gießen getroffen! 🙂
Ich hoffe, mit diesen meinen Erinnerungen diese Jahre im Vogue und Lieder wie „19“, „Rock me Amadeus“, „Treat me like a Lady“, „Nightmare of a broken Heart“, „Trapped“, „Fresh“, „Takes a little Time“, „Criticize“, „Who’s zooming who“, „Good Times“, „Celebrate Youth“, „Celebration“, „Rhythm of the Night“, „Where’s the Love (we used to know)“, „If I say stop, then stop!“, „Slave to the Rhythm“, „Set it off“, „Generator 7/8“, „Riding on a Train“, „Electrica Salsa“, „Roses“, „Say I’m your Number One“, „Where are you?“, „Los Ninos del Parque“, „Lost in Music“, „Just the Way you like it“ und „September“ bei den Lesern Erinnerungen reanimiert zu haben und freue mich auf Ergänzungen und Korrekturen!
Merkwürdige Musikauswahl…
Von 1981 bis irgendwann. muss auch ein merkwürdiger DJ gewesen sein… Naja Drogen gab es dort
reichlich.
Oh und Odeon, ja da hatte ich bei der Eröffnung die Musik und Lightshow gemacht…
Hmm, lang ist es her…
PS. Ne Heidi kenn ich nur aus`m Cooky´s Club mit Heinz Felber und Ralph R., wobei ich auch
sein Wiki Eintrag sehr anzweifele, wie so viele andere auch…
Und hey Heinz, du hast nach ein paar Platten von mir…. ;o)
…Kraftwerk war 1981 in der Alten Oper und danach im PI (Werner war auch da) nur mal
was dazu zu sagen…
Oh, wow, danke für die Insights! Warst du damals auch selbst dabei, als Kraftwerk dort einkehrten? Ich bin seit längerem auf der Suche nach Fotos vom PI und würde super gerne eine Story darüber bringen. Evtl. können wir uns dazu mal näher unterhalten? Gerne an info@music-mind.de schreiben, dann können wir ggf. Telefonnummern austauschen.
Ja, da kamen wirklich 2 Jungz von Kraftwerk rein, Wolfgang Flür ist dann mal mit Joy
(Bedienung) weggegangen, naja das übliche… ;o)
Bijan (Blum) der dort arbeitete, ist abgehauen ins Dorian..
Bedienung (und Model) Dirk hat wie immer geweint….
War ein ziemlich ärgerlicher Abend für den Besitzer… Danach wurde ich gefragt, ob ich die
Musik auflegen kann und etc…
Danach machten DJ Pierre und ich dies weiter, bis Pierre mal wieder wg. diversen Delikten
gesucht wurde…
Ich glaube, ich habe noch ein paar Bilder, ich melde mich dann noch mal.
Es ist eigentlich eine Schande, dass niemand über diese Disco Bescheid weiss,
obwohl sogar das Fernsehen dort war und sehr viele Disco Besiitzer das, damals neue
Konzept angesehehen hatten…. und das in FFM mit dem arschigen Technomuseum….
Der Türsteher hieß damals George und Werner war immer irgendwie auch da,
da er nur 50m entfernt wohnte ;o)
Music from this time 1980/81:
https://www.youtube.com/watch?v=PQS88YgAP9k
https://www.youtube.com/watch?v=nA9YrUktxDU
https://www.youtube.com/watch?v=fjpz9CPsbMI
Viele Grüße…
Echt super spannend, was du schreibst. Lass uns gerne das Thema angehen. Am besten du schreibst mir dann an info@music-mind.de. Freue mich, bald von dir zu lesen. Danke!
Das PI , die Weisse, oder Eisbaer und zig andere Namen hatte der Laden. Extrem geile Location war das. Direkt am Eingang der Donkey Kong Automat.. zu den Gaesten alles was Rang und Namen hatte.. vor der Tuer standen Rolls Royce und Fahrraeder. Entweder man kannte sich oder du kamst nie rein.
Es war extrem klein im Club und voll bis unter die Decke.
Bijan hatte aufgelegt und spaeter hat er ein Band eingelegt und war dann mal irgendwo.
Krasse Zeit
Hallo Alex, danke für deine Insights! Ich habe schon so viel von der Weisse oder wie auch immer der Name war erzählt bekommen, auch von Bijan. Zu gerne würde ich darüber was auf meinem Blog bringen, doch offenbar gibt es kein Fotomaterial von dem Club. Oder? Bin für Tipps dankbar!
Hi Andi weißt du wann das Vogue aufgemacht hat?? habe gelesen 1983 ??? ich glaube aber früher???
Lg Nourdin aus FFM PS: Bin nie ins Vogue gekommen außer einmal das war da wo das Vogue schon am ende war und alle ins Plastik sind.War nix los im laden danach sind wir auch ins Plastik gegangen.😉
Hey, ich war def. 1981 das erste Mal im Vogue und da existierte es schon ne Weile …
Lieben Gruß
Danke Andreas, dank dieser Aufzählung, die sich über google finden lässt, habe ich gerade ein einwöchiges Rätsel lösen können. Ich hatte plötzlich einen Song im Ohr – eigentlich nur einen kleinen Ausschnitt – ich erinnerte mich an ein „don’t stop“ und dann eine Pause und dann ein massives Bassgedröhne dass dann wieder weiterging. Wie um Himmels Willen sollte ich diesen Song finden, zumal ich mich schon dachte, dass ich noch nie wusste von wem dieser Song war. Ich hatte ihn immer nur in bestimmten Discos Ende der 80er gehört, nie im Radio und hätte aber jetzt auch nicht sagen können, welche Stilrichtung er war… Wie auch immer. Es war tatsächlich „if I say stop, then stop“ – ich hatte tatsächlich Tränen in den Augen, als ich die ersten Beats gerade hörte – und google fand dies nun mit den Worten „aufgelegt in den 80ern don’t stop“. Unglaublich.
100000 Dank Alex! Ich glaube ich habe mich noch NIE so über eine Webseite gefreut.
Es war eine großartige Zeit und ich freue mich unserem Sohn nun endlich „meine“ (ok, unsere) Musik vorspielen zu können.
Ich kann auch einen winzig kleinen Beitrag beisteuern:
Der blonde Patrick heißt Dechent mit Nachnamen und ist nach Ibiza ausgewandert, der Clubszene aber erhalten geblieben. Es war für uns die Rettung, dass es Mc Donalds um die Ecke gab, da die Getränke (ich bin bei 7,- DM für ein Ginger Ale eingestiegen) dort erschwinglich waren.
An dieser Stelle ein riesen „Hallo“ an alle Walldorfer und Danke für die zuverlässigen Mitfahrgelegenheiten!
Wer war alles noch mit Frühstücken „im Dunklen“ in der kleinen Bäckerei in der Eckenheimer Landstraße., in die man nur über die Backstube gelangte? Hier ging man nach 04:00 Uhr hin, nachdem das Vogue geschlossen hat.
Legendär war die Laser Show in der Music Hall, wobei der Club nie in der Vogue Liga mitgespielt hat.
Das Le Jardin möchte ich auch erwähnen, hier war „die Tür“ teilweise noch strenger und es war ein Zufluchtsort, nachdem das Vogue geschlossen wurde und das Omen unseren Musikgeschmack nicht mehr getroffen hat.
Werner war danach auch Geschäftsführer im Eins-Zwei in der Hochstraße, wo auch Heidi und Patrick hinter der Bar standen. Heidi hat eine Kneipe im Nordend übernommen, ist dann aber auch kurzzeitig im Paramount Park gewesen. Und hey; Patrick und Werner waren nie ein Paar 😉
P.s. @Nicole, ich hoffe es geht Dir gut! 🤗
Hi Jutta, danke dir für das tolle Feedback und deine Insights, freut mich sehr, dass du meinen Blog entdeckt hast! LG, Alex
I was at the club very often from 1980-83. Also because many clubs closed at 1 a.m. back then. The flair in the vogue at that time was phenomenal. A really great site. Thanks for the reminder. Sometimes we jumped over to Le Jardin. What I miss those time. Golden years. Thanks for reminder. Great side.
hab heute mal nach chilly auf you tube gesucht…dann geschaut was werner macht…und dann traurigerweise gesehen das er nicht mehr unter und ist.
ich kannte ihn aus dem nachtleben.
aber ich erinnere mich dunkel es gab mal eine boutique kaktus …irgendwas hatte er glaube ich auch damit zu tun…ist halt sooo lange her….