Mad Music – eines der schlechtesten 80er Jahre Mixtapes überhaupt

Jetzt wird Geschichte präsentiert, rough und schmerzvoll. Mad Music war mein allererstes Mixtape-Projekt aus dem Jahr 1985, das ich in einem Plattenladen aufgenommen hatte, in dem ich seinerzeit als Schüler jobbte. Es ist ein gnadenlos ehrliches Zeitdokument meiner DJ-Laufbahn. Haltet durch…

Aller Anfang ist bekanntlich schwer. Im Jahr 1983 kaufte ich mir im Alter von 12 Jahren meinen allerersten Mischpult und schloss das Gerät, ein Vivanco MX 700, im Wohnzimmer an die Anlage meiner Eltern an. Fortan versuchte ich mir mit einem Schallplattenspieler und einem Tapedeck das Mixen beizubringen. Die Ergebnisse waren unhörbar. Und auch ein paar Jahre später wurden die Übergänge nur unwesentlich tighter.

Mit 14 arbeitete ich gelegentlich in einem kleinen Schallplattenladen, der meinem Onkel gehörte. Wenn sich nicht gerade Kunden was kauften oder Freunde zum Quatschen zu Besuch kamen, begab ich mich an meine selbst gebaute DJ-Station in einem der drei Räume des Geschäftes. Dort übte ich so gut wie jedes Mal an meinen Skills, wenn ich ab und zu nachmittags aushalf.

Im Zuge dessen entstand meine erste Mixreihe, die ich „Mad Music“ taufte. Man ahnt es, ich war damals ein sehr großer Fan von Alfred E. Neumann und dem „vernünftigsten Magazin der Welt“. Und der Name ist tatsächlich Programm: Was ich einst ineinander gemixt habe, lässt einen durchaus verrückt werden und könnte fast als musikalische Folter durchgehen. Zum Zeitpunkt der Entstehung dachte ich wahrscheinlich, dass ich das richtig gut hinbekommen habe.

Immerhin war die Musikauswahl recht vorzeigbar: Stücke von Egyptian Lover, Soul Sonic Force, Paul Hardcastle, The S.O.S. Band und J.M. Silk zählen dabei zu den Highlights der Selektion, die allerdings auch mit einigen Geschmacksverirrungen gespickt ist. Übrigens, das an manchen Stellen die Songs wesentlich langsamer werden, ist leider dem Alter des Tapes geschuldet.