Ashaye – ein musikalisches Chamäleon der  80er und 90er Jahre

Ashaye – ein musikalisches Chamäleon der 80er und 90er Jahre

Oktober 27, 2021 0 Von Alexander Antonakis

High Energy, House, R&B, Downbeat oder Jungle: Der britische Musiker Ashaye hat zwischen 1983 und 1994 etliche Musikgenre beackert und diese mit seiner ganz persönlichen Note versehen. Dabei bestechen besonders seine unverkennbare Stimme und Arragenments hervor, die Gänsehaut erzeugen. Eine Retrospektive.

Neulich zog ich im Frankfurter Plattenladen Citybeat Records eine mir bis dato noch unbekannte 90er-Jahre House-Platte aus einem Stapel. „Nowhere To Run“ von Ashaye auf dem UK-Label V4 Visions, aus dem Jahr 1991. Volltreffer! Insbesondere der „Southside Instrumental Mix“ lohnte den Kauf. Zuhause angekommen, setzte ich mich an den Rechner um etwas mehr über den Artist zu erfahren. Und siehe da, eine durchaus beeindruckende Discography tat sich auf. Beim Durchhören seiner Releases wurde ich dann schwer überrascht.

Bei „Electricity“ der Flashback. Ein uplifting High-Energy-Stück, dass auf irgendeinem alten Mixtapes aus den 80er-Jahren vertreten ist. Bisher wusste ich nicht bzw. fand nie heraus, von wem der Track stammt. Nun wurde plötzlich ein weiteres Musik-Rätsel gelöst. Danke dafür Salva!

Doch es kam noch besser. Ashayes Veröffentlichungen offenbarten sich als bunt gefüllte Schatzkiste. Ganz gleich welchen Stil er einschlägt, seine Stücke tragen dabei seine ganz eigene Signatur. Die meisten seiner Platten sind inzwischen begehrte Sammlerobjekte. Nicht verwunderlich also, dass kürzlich fünf seiner Titel auf einer EP auf dem Label Numero Group wiederveröffentlicht wurden.

Ashaye begann seine Musikkarriere unter der Leitung von Steve Walsh in einer Gruppe namens Earthline Connection. Auf R&B Records veröffentlichte er 1984 ein Michael Jackson-Medley, mit dem er in den Charts landete. Danach tat er sich unter anderem mit den Musikern/Songwritern Robert Chandler, Nick Austin und Alex Palmer zusammen.

Vor allem auf V4 Visions befinden sich etliche Perlen, darunter „What’s This World Coming To“, ein Track, der es 1991 bis in die Kiss FM- und Choice FM-Charts schaffte. Es folgten in Kooperation mit Insight die Hits „Fantasy“ und „Paradise“ auf dem legendären New Yorker Strictly Rhythm Label. Ein weitereres Meisterwerk ist schließlich ohne Zweifel „Dreaming“, bei dem der atmosphärische „Jungle Mix“ unweigerlich an vergangene UK-Raves erinnert.

„Never Let You Go“…