Ausstellung im MOMEM: „OMEN Club Frankfurt 1988–1998 – New Electronic Ecstasy“

Ausstellung im MOMEM: „OMEN Club Frankfurt 1988–1998 – New Electronic Ecstasy“

November 11, 2025 0 Von Alexander Antonakis

Das Frankfurter MOMEM widmet dem OMEN erstmals eine umfassende Ausstellung mit Flyern, Filmen und Originalobjekten aus der Zeit – darunter anderem einer der ersten Thorens-Plattenspieler sowie ein originales Rodec-Mischpult. 

Zwischen den Jahren 1988 und 1998 wurde in der Frankfurter Junghofstraße mit dem Omen elektronische Musikgeschichte geschrieben. Gegründet von Sven Väth, Matthias Martinsohn und Michael Münzing, war der Nachfolger des Clubs Vogue einer der ersten Clubs weltweit, der sich ab etwa Ende 1991 konsequent und programmatisch vorangetrieben von Sven Väth auf elektronische Musik konzentrierte.

Der DJ wurde zum Künstler, Musik zum Lebensgefühl, und der Club zum Ort der Selbstfindung und Freiheit. Neue, ungehörte Sounds elektrisierten die tanzenden Gäste. Inmitten von Nebel, Zigarettenrauch und Hitze entstand eine Atmosphäre, die fast tropisch war – manchmal tropfte sogar das Kondenswasser von der Decke. Diese körperliche Intensität machte das OMEN zu einem Ort, an dem Musik unmittelbar in Energie übersprang.


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Die Ausstellung „OMEN Club Frankfurt 1988–1998 – New Electronic Ecstasy“  zeigt vom 20. November bis 29. März 2026 über 100 Fotografien von Ernst Stratmann und Sascha Luond, Filme, Flyer und Originalobjekte aus dieser Zeit, darunter die ikonischen wandgroßen Illustrationen der Künstler Stellmacher & Jensen, die einst den Clubraum zierten.

Das Kuratorenteam – Sascha Luond, Ingo Boss, Dr. Torben Giese und  Alex Azary – vereint Materialien aus professionellen Archiven und privaten Sammlungen. Besonders eindrucksvoll sind dabei unveröffentlichte Filmaufnahmen von Pit Weber, die das Clubgeschehen vor und hinter den Kulissen zeigen.

In einer Videoinstallation berichten zudem zentrale Akteure, DJs und Wegbegleiter  – darunter Matthias Martinsohn, Karlheinz Sondergeld, Pauli Steinbach, Dag Lerner, Frank Lorber und Toni Rios – von Nächten, die mehr waren als Partys: Ausdruck eines neuen kulturellen Bewusstseins.


Foto: Ernst Stratmann
Original OMEN Logo: Brigitte Neubert